Unser Trinkwasser entspricht höchsten Anforderungen
Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und gehört unzweifelhaft zu den wertvollsten Existenzgrundlagen unserer Gesellschaft. Deshalb ist sicherzustellen, dass das Trinkwasser frei von Verunreinigungen ist und bedenkenlos konsumiert werden kann. Um dies zu gewährleisten und die menschliche Gesundheit zu schützen überwachen wir gemäß der auf EU-Recht basierenden deutschen Trinkwasserverordnung die Grenzwerte für verschiedene Schadstoffe und führen turnusmäßige Kontrollen und Überwachungsroutinen durch. In der Trinkwasserverordnung sind u. a. die Häufigkeit der Probenentnahmen, der Umfang der Untersuchungen sowie die Grenzwerte bezüglich der zu untersuchenden Parameter detailliert vorgeschrieben. Das zur Verteilung gelangende Trinkwasser unterliegt demzufolge strengsten Qualitätsanforderungen. Die Untersuchung des Trinkwassers erfolgt durch ein beauftragtes unabhängiges und akkreditiertes Institut, das über eine staatliche Zulassung verfügen muss. Die Ergebnisse der Wasseranalysen werden ständig aktualisiert und auf unserer Website veröffentlicht.
Darüber hinaus werden wir vom zuständigen Gesundheitsamt des Kreises Olpe, Fachdienst Gesundheit und Verbraucherschutz, laufend überprüft. Die Anforderungen der Trinkwasserverordnungen werden zuverlässig erfüllt.
Wassergewinnung - Woher kommt unser Wasser?
Die gute Beschaffenheit unseres Rohwassers ist die Grundlage für unsere Wasserqualität. Das Einzugsgebiet unser Tiefenbohrungen liegt überwiegend in wald- und forstwirtschaftlichen Flächen. Dadurch ergeben sich positive Effekte:
- Natürliche Filterung, die Schadstoffe und Sedimente aus dem Wasser entfernen.
- Erosionsschutz Wälder verhindern Bodenerosion, die zu einer Verschmutzung der Wasserquellen führen kann. Die Vegetation hält den Boden zusammen und reduziert die Menge an Sedimenten
- Wasserspeicherung: Wälder haben die Fähigkeit, Wasser zu speichern und es langsam freizusetzen. Dies hilft, die Wasserversorgung in Trockenperioden zu sichern und Überschwemmungen zu verhindern.
- Biodiversität: Forstwirtschaftliche Flächen fördern die Biodiversität, was zu einem stabileren und widerstandsfähigeren Ökosystem führt. Ein gesundes Ökosystem trägt zur Qualität und Quantität des verfügbaren Wassers bei.
- Klimaregulation: Wälder spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Klimas, indem sie Kohlendioxid absorbieren und Sauerstoff freisetzen. Ein stabiles Klima trägt zur Stabilität der Wasserressourcen bei.
Es kann jedoch zeitweilig durch saisonbedingte Veränderungen nach Starkregen und/oder Schneeschmelze zu Eintrübungen des Rohwassers kommen.
Derzeit wird das Rohwasser aus zwei Tiefenbohrungen in den Hochbehälter gefördert. Die Grundwasserentnahme ist wasserrechtlich erlaubt und ausreichend ausgelegt. Die Tiefenbohrungen (TB) liegen nord-östlich des Versorgungsgebietes.
Die TB Feldberg befindet sich 475 m ü. NHN, die TB Stein Hahn befindet sich 430 m. Ü. NHN. Die Wassereinzugsgebiete sind durch festgesetzte Wasserschutzzonen geschützt.
Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass das Wasserdargebot langfristig hinreichend ist. Gleichwohl ist ein Rückgang des Wasserdargebots nicht auszuschließen. Die Ursachen können in einer erhöhten Verdunstung, reduzierter Grundwasserneubildung und erhöhten Abflüssen durch Sturzregen gesehen werden.
Wasseraufbereitung und Speicherung
Die Aufbereitung des Rohwassers wird mit einer Ultrafiltrationsanlage (UF-Anlage) und einem Entsäuerungsbehälter im Hochbehälter Feldberg (530 m ü. NHN) durchgeführt.
Mit der UF-Anlage werden Trübstoffe und eventuell auftretende Mikroorganismen zuverlässig entfernt. Mit dem Verfahren „Ultrafiltration“ werden ungelöste Partikel, Bakterien, Viren, Trübstoffe und Kolloide sowie Makromoleküle aus dem Wasser entfernt. Die Trenngrenze der UF-Membranen liegt im Bereich von ca. 0,002-0,2 μm. Der Volumenstrom ist auf bis zu 6,5 m³/h eingestellt. Die UF-Module sind auf einen Betriebsdruck von maximal 1,2 bar ausgelegt. Um die Membranen von groben Verunreinigungen zu schützen ist ein rückspülbarer Grobfilter mit einer Filterfeinheit von 105-135 μm vorgeschaltet. Zur regelmäßigen Spülung der UF-Module ist die Anlage mit einem Seitenanalverdichter (Luftspülung), einer Permeatpumpe und zwei Dosierstationen für Chemikalienzusatz ausgestattet.
Durch den Einsatz des nachgelagerten Entsäuerungsbehälters wird der pH-Wert des Trinkwassers angehoben. Bei der Entsäuerung wird der teilkalzinierte Dolomit-Stein SEMIDOL® zur Trinkwasserfiltration und Remineralisierung mit den wichtigen Calcium- und Magnesiumionen eingesetzt. Dieser wird nach den strengen Vorgaben der DIN EN 1017 hergestellt und trägt folglich zu einer hohen Trinkwasserqualität bei.
Im Bedarfsfall kann ein Chlorungsverfahren aktiviert werden. Entsprechende Bedarfsfälle können bspw. sein:
Inbetriebnahmen / Instandsetzung von Leitungsabschnitten
systemische Kontamination durch coliforme Bakterien
Die technische Aufbereitungskapazität in Verbindung mit dem Volumen des Hochbehälters ist geeignet, die Versorgung sicherzustellen.
Im Kalenderjahr 2021 wurden die Anlagen- und elektrotechnischen Steuerungen erneuert, um u. a. ein systemrelevantes Unternehmen ressourcenschonend mit Brauchwasser zu versorgen und demzufolge die industrielle Brauchwasserversorgung von der Trinkwasserversorgung systemtechnisch zu trennen.
Wasserverteilnetz
Das Versorgungsgebiet wird als Verteil- und Transportnetz betrieben und dient der unmittelbaren Versorgung der Endkunden. Das Versorgungsnetz weist eine Länge von ca. 10 km auf und demzufolge eine überdurchschnittliche Ausdehnung aus, verursacht durch lange Transportleitungen und eine geringe Besiedlungsdichte. Die Transport- / Versorgungsleitungen bestehen überwiegend aus einem PVC Druckrohrsystem, die aus dem Werkstoff Polyvinylchlorid (PVC U) gem. DIN EN ISO 1452 | DVGW GW335 A1 hergestellt sind.
Die Einspeisung des Trinkwassers ins Netz erfolgt vom Hochbehälter Feldberg aus. Die Topografie erfordert den Einsatz von zwei Druckminderanlagen, um einen regelkonformen Betriebsdruck gewährleisten zu können. Das Versorgungsgebiet ist demzufolge in drei Druckzonen unterteilt.
Die Löschwasserbereitstellung wird nicht durch das Verteilnetz gewährleistet. Für die Löschwasserbereitstellung ist die Stadt Olpe verantwortlich. Sie betreibt einen eigenen Löschwasserbehälter im Ortszentrum.
Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Versorgungs- und Prozesssicherheit
Mit innovativen Technologien und Ideenreichtum haben wir fortschrittliche Instrumentarien implementiert, um rechtzeitig Entwicklungen in der Infrastruktur zu erkennen und (Gegen-)Maßnahmen auf Basis einer guten Datenqualität ergreifen zu können. Sie besteht nicht nur aus einem effektiven Monitoring, sondern bietet mehr Sicherheit, Kontrolle und Transparenz im Umgang mit den Wasserressourcen. Mit den etablierten Tools sind wir zukunftsfähig aufgestellt und können das Lebensmittel Nr. 1 zu wirtschaftlich attraktiven Konditionen zur Verfügung stellen. Gleichwohl ist die öffentliche Wasserversorgung kein Selbstläufer, um die 24/7-Verfügbarkeit zu gewährleisten. Allein die klimatisch bedingte Begrenztheit des Grundwassers, während der sommerlichen Trockenperioden, haben dies einer breiten Öffentlichkeit in das Bewusstsein gerückt. Darüber hinaus ist der Klimawandel nicht die alleinige Gefährdung der öffentlichen Daseinsvorsorge. Das Szenario eines länger andauernden Stromausfalls ist real und erfordert eine energieautarke Versorgung der öffentlichen Wasserversorgung. Weil die Wasserversorgung ein Teil der kritischen Infrastruktur ist, arbeiten wir vorausschauend und treffen notwendige Vorkehrungen, um eine reibungslose Wasserversorgung sicherzustellen.